Protein und ungesättigte Fettsäuren verbessern Insulinsensitivität und Lipidwerte
Hohe Triglyzeridspiegel (> 150 mg/dl) gehen oft mit anderen Risikofaktoren wie hohen VLDL-Werten, großen VLDL-Partikeln, niedrigem HDL-Cholesterin und mehr kleinen, dichten LDL-Cholesterinpartikeln sowie mit Insulinresistenz und metabolischem Syndrom einher, die alle das Risiko für Diabetes und Herz-Gefäßkrankheiten steigern.
Gesicherte Erkenntnis bis jetzt:
Eine Ernährung mit vielen hochglykämischen Kohlenhydraten (v. a. raffinierte Stärke und zugesetzte Zucker) verstärkt die Störungen im Fett- und Zuckerstoffwechsel. Ungesättigte Fettsäuren und Protein wirken diesen Störungen entgegen.
Anlass dieser Meldung
Im Rahmen einer kontrollierten „Fütterungsstudie“ sollte geprüft werden, ob der teilweise Ersatz von Stärke und Zucker durch eine Mischung aus Eiprotein (eipro) und ungesättigten Fettsäuren (ufs) die Fett- und Zuckerstoffwechselwerte ver- bessert.
Studiendesign
Studienart:
randomisierte, doppelt-blinde, kontrollierte, crossover Ernährungsstudie, im La- bor zubereitete Mahlzeiten und Snacks, entweder eipro- und ufs-reich oder stär- ke- und zuckerreich (identisch aussehende Joghurts, Muffins, Kekse, Waffeln), Hauptnährstoffe entweder 42 En% KH, 23 En% Protein und 35 En% Fett oder 58 En% KH, 15 En% Protein und 27 En% Fett
Datenerhebung:
Insulinsensitivität (MISI), Dispositionsindex (ß-Zellfunktion) Triglyzeride, diverse Lipidwerte, Blutdruck, Körpergewicht, HOMA-Index, etc. zu Beginn und am Ende der Interventionsphasen
Probanden:
25 sonst gesunde Übergewichtige mit Hypertriglyzeridämie: 11 Männer und 14 Frauen, mittleres Alter 46,3 (21 – 70) Jahre, mittlerer BMI 31,8 (25 – < 40), mittlere Triglyzeride nüchtern 173 (159 – 228) mg/dl, keine Veränderung der körperlichen Aktivitäten
Dauer:
zweimal 3 Wochen Testphase, dazwischen zweiwöchiges Washout
Quelle:
Maki, KC et al., J Nutr 2017;147:1267-1274
Ergebnisse
Während der protein- und fettreicheren Phasen stieg die Insulinsensitivität um 18,1 % gegenüber dem Ausgangswert, der Dispositionsindex stieg um 23,8 %, die Größe der LDL-Partikel nahm zu, die VLDL- und Triglyzeridwerte sanken um gut 18 %. Unter der KH-reicheren Ernährung verschlechterten sich sämtliche Pa- rameter.
! Auch wenn in dieser Studie mit Muffins und Eipulver gearbeitet wurde und der Kohlenhydratanteil noch immer bei 42 En% lag, unterstützt sie doch klar die Empfehlungen der LOGI-Methode: Insbesondere bei Insulinresistenz und gestörtem Fettstoffwechsel sollte ein Teil der Kohlenhy- drate durch Protein und ungesättigte Fettsäuren ersetzt werden. Dann bessern sich Risikomarker binnen weniger Wochen, auch ohne Gewichtsverlust!
Ernährungsempfehlungen brauchen eine fundierte wissenschaftliche Basis!
Quelle: Systemed Verlag